Der Kulturausschuss der Gemeinde, der seit Jahren in der Vorweihnachtszeit ein klassisches Konzert in der Kirche anbietet, hatte diesmal über die Vermittlung von Melitta Bode einen echten Goldfisch an Land gezogen. Unter der Leitung von Valerio Fasoli und mit der Pianistin Giacometta Marrone d’Alberti erlebten rund 200 Zuhörer ein Konzert der Extraklasse – und das bei freiem Eintritt.
Das Ensemble, das sind elf Streicher, die im Großraum Stuttgart zu Hause sind und verschiedenen renommierten Orchestern angehören. Dass sich gute Musiker schnell zusammenfinden und sich praktisch auf Anhieb verstehen, bewiesen sie mit drei bedeutenden Werken, an denen Carl Philipp Emanuel Bach, Wolfgang Amadeus Mozart und Felix Mendelssohn Bartholdy Gefallen gefunden hätten.
Schon der Einzug in die Kirche war imponierend. Junge Leute stellten sich lächelnd hinter ihre Notenständer, stimmten ihre Instrumenten und warteten auf das Zeichen ihres Dirigenten Valerio Fasoli zum Einsatz.
Carl Philipp Emanuel Bach, ein Sohn von Johann Sebastian Bach, hat die Streichersinfonie B-Dur wq. 182 komponiert. Nach furiosem Auftakt kam sie gut nuanciert, gewürzt mit feinem Cembalo-Klang, elegant daher. Die Profis spielten als „EnsembleSolisten“ hoch motiviert, präzise – aber immer locker und entspannt.
Die zweite Streichersinfonie, die von Mendelssohn Bartholdy D-Dur no. 8, ließ das Ensemble mit den tiefen Streichinstrumenten beginnen. Drei Bratschen, zwei Celli und ein Kontrabass holten quasi das Motiv aus der Tiefe ans Licht, um es dann von den ersten und zweiten Geigen mit Glitzereffekten beleuchten zu lassen. Immer wieder hatte Mendelssohn für die Bässe romantische Solopassagen eingebaut.
Das Klavierkonzert A-Dur KV 488 von Wolfgang Amadeus Mozart präsentierte sich als Perle zwischen den Streichersinfonien. Giacometta Marrone d’Alberti im roten Seidenkleid zeigte von Beginn an, dass sie Mozart liebt. Mit zarten, aber energischen Händen und beseeltem Spiel entlockte sie dem großen Konzertflügel – das Klavierhaus Hermann aus Trossingen hatte ihn in der Kirche aufgestellt – all die Klänge, die ein schönes Mozart-Konzert auszeichnen.
Das Orchester gab sich souverän zurückhaltend, unterstrich im tieftraurigen Mittelsatz „Adagio“ auch mal mit sanft arpeggierenden Streicherfiguren die Modulation nach dunklem fis-moll, um dann in der lichten Magie des A-Dur mit warmem Kolorit in ungetrübter „mozärtlicher“ Heiterkeit zu enden.
Bleibt zu hoffen, dass das Spendenkörbchen für die Patres auf dem Dreifaltigkeitsberg sich gut gefüllt hat.